Aktuelle OECD-Konjunkturprognose Mai 2010 (für Österreich) online

Die weltweite Erholung hat sich im vergangenen Jahr zunehmend ausgedehnt, auch wenn sie in den verschiedenen Ländern und Regionen mit unterschiedlichem Tempo vorangeschritten ist. Das weltweite Produktionswachstum wird in diesem Jahr sowie 2011 voraussichtlich bei rd. 4¾% und damit über der Wachstumsrate liegen, die in den zehn Jahren vor dem Beginn der Krise verzeichnet wurde.

Außerhalb der OECD. In den Nicht-OECD-Volkswirtschaften, vor allem in Asien, dürfte sich die kräftige Erholung fortsetzen, da die starken angesichts der Finanzkrise ergriffenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen nur allmählich zurückgenommen werden und diese Länder von der Krise selbst und ihren weiter andauernden Auswirkungen weniger direkt betroffen waren. Für die OECD-Länder erweist es sich vielfach als etwas schwieriger, die Dynamik der Erholung aufrechtzuerhalten und auszudehnen, trotz des günstigen Hintergrunds, der mit einer kräftigen Außennachfrage, der allmählichen, allerdings fragilen Normalisierung der Finanzmarktbedingungen und den Effekten der starken, wenn auch nachlassenden wirtschaftspolitischen Impulse gegeben ist.

Österreich. "Die Erholung wird 2010 und 2011 voraussichtlich an Schwung gewinnen, wenn sich die Auslandsnachfrage festigt und die Geld- und Finanzpolitik im Großen und Ganzen konjunkturstützend bleibt. Dennoch werden die Arbeitslosigkeit und der Kapazitätsüberhang während des Betrachtungszeitraums voraussichtlich fortbestehen, so dass die Inflation gedämpft bleibt" schreibt die wirtschaftspolitisch konservativ orientierte OECD. Freilich hat sich in dieser Analyse die Euro-Krise noch nicht niedergeschlagen und macht auf Optimismus.

Die Haushaltskonsolidierung sei zwar für 2011 angekündigt worden, doch müssen spezifische Maßnahmen erst noch festgelegt werden. Diese sollten derart konzipiert sein, dass sie das Potenzialwachstum erhöhen und die öffentlichen Ausgaben mit Hilfe von Effizienzsteigerungen verringern. Die Erreichung nachhaltiger Haushaltseinsparungen setzt eine umfassende Steuer- und Verwaltungsreform voraus.

Links:
OECD Konjunkturprognose für Österreich (pdf, 82kB)
Gesamtbeurteilung der Wirtschaftslage (pdf, 1MB)