Bildung kostet weniger als Arbeitslosigkeit!


In einer aktuellen Studie untersucht das Berliner Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) die Finanzierung lebenslangen Lernens vom Kindergarten bis zur Weiterbildung und die damit verbundenen Finanzierungs- und Verteilungseffekte in Deutschland und Österreich und stellt diese in einen internationalen Vergleichsrahmen . Die Studie zeigt, dass die Kosten für einen Bildungsteilnehmer tendenziell mit der Verweildauer im Bildungssystem steigen und dadurch bildungsnahe Familien begünstigt werden.

"Fasst man die Beträge zusammen, dann gibt der Staat für einen Hochschulabsolventen über 100.000 Euro aus, für einen jungen Menschen mit dualer Berufsausbildung knapp 60.000 Euro", fasst der Bildungsökonom Dr. Dieter Dohmen die Ergebnisse der FiBS-Studie zusammen. "Dies ist angesichts deutlich niedriger Arbeitslosigkeit von Akademikern zweifellos eine sinnvolle Investition. Da allerdings Akademiker oft selbst aus Akademikerfamilien kommen, führt dies zu einer massiven Umverteilung zugunsten einkommensstarker Familien, während die Bildung von Kindern aus bildungsferneren Familien dem Staat viel weniger wert ist. In diesen Fällen muss der Staat aber hinterher oft die Kosten der Arbeitslosigkeit tragen, die ein vielfaches der unterbliebenen Bildungsinvestitionen kosten. Wer nur drei Jahre arbeitslos ist, kostet den Staat soviel wie die gymnasiale Oberstufe und das Studium zusammen. Es ist deshalb sinnvoll, mehr in die Bildung junger Menschen zu investieren anstatt hinterher in Nachqualifizierung und Arbeitslosigkeit."

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Download: FiBS-Forum Nr. 42 | Dieter Dohmen: Finanzierung lebenslangen Lernens von der Kita bis zur Weiterbildung - Deutschland und Österreich im internationalen Vergleich, pdf., 31 S., 280 KB, 8.1.2009