Gesetzlicher Urlaubsanspruch: ein weltweiter Sozial-Vergleich

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Arbeitnehmern in Großbritannien stehen 28 Urlaubstage zu. Polen liegt mit 26 Tagen knapp dahinter, gefolgt von Österreich, Schweden und Norwegen mit 25 Tagen. In Spanien und Portugal sind 22 Urlaubstage pro Jahr vorgeschrieben. Zusammen mit Deutschland bilden Belgien, Irland, Italien, Lettland, die Niederlande, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Zypern das Schlusslicht in Europa.

Freilich sind zum gesetzlichen Urlaubsanspruch auch kollektivvertragliche Regelungen zu berücksichtigen. Nach Tarifvertragsregeln haben die Deutschen beispielsweise meist ebenfalls 30 Tage Urlaubsanspruch. Auch fällt auf, dass das wirtschaftlich prosperierende Finnland sich 30 Tage gesetzlichen Urlaub und 10 Feiertage leisten kann. Also liegt Wirtschaftsentwicklung wohl nicht "nur" an den Lon(neben)kosten. Japan wiederum begnügt sich mit 20 Tagen urlaubsanspruch, liegt jedoch mit 16 bezahlten Feiertagen in diesem Ranking an der Spitze.

Im weltweiten Vergleich haben Arbeitnehmer in Finnland, Brasilien und Frankreich mit 30 Tagen Urlaub im Jahr den größten gesetzlich festgelegten Anspruch. Beschäftigte in China und Kanada gehören mit zehn Urlaubstagen zu den Arbeitnehmern mit dem weltweit niedrigsten Anspruch.

Die USA ist das einzige der untersuchten Länder, in dem es keinen gesetzlich festgelegten Mindestanspruch gibt. In der Praxis ist es allerdings üblich, dass Angestellte jährlich 15 Tage frei nehmen können.

In vielen Ländern hängt die Anzahl der Urlaubstage von der Beschäftigungsdauer ab. Wer in China beispielsweise mehr als ein, aber weniger als zehn Jahre im Unternehmen beschäftigt ist, hat gesetzlich nur Anspruch auf fünf Urlaubstage im Jahr. Erst nach zehn Jahren stehen den Angestellten zehn Tage Urlaub zu. In Ungarn hingegen ist das Alter des Arbeitnehmers entscheidend: Mindestens 20 und maximal 30 Urlaubstage erhalten Mitarbeiter, die älter als 45 Jahre alt sind.

Mehr:
Worldwide Benefit & Employment Guidelines (WBEG)