Bei den Arbeitszeiten klafft (in Deutschland) eine deutliche Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Vollzeitbeschäftigte Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten – pro Woche möchten sie mindestens vier Stunden weniger im Büro verbringen. Besonders unzufrieden mit ihren Arbeitszeiten sind vor allem Frauen, die teilzeitbeschäftigt sind: Sie streben in großer Zahl eine Vollzeittätigkeit an.Dies sind zentrale Ergebnisse einer jetzt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) veröffentlichten Untersuchung auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).
Männer wüschen sich kürzere Arbeitszeiten. Die durchschnittliche Arbeitszeit vollzeitbeschäftigter Männer (BRD) lag 2007 bei rund 43 Wochenstunden - tatsächlich wünschten sie sich aber eine mindestens vier Stunden kürzere Arbeitszeit. Bei Frauen hat die Erwerbstätigkeit seit den frühen 90ern zwar stark zugenommen. Mit ihren durchschnittlichen Arbeitszeiten bleiben Frauen allerdings noch immer deutlich hinter den Männern zurück – und hinter dem, was sie eigentlich möchten.
Abbau von Überstunden. Arbeitszeiten von mehr als 40 Wochenstunden sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen unbeliebt. Im Jahr 2007 war gut die Hälfte der Männer mehr als 40 Wochenstunden tätig – obwohl nur knapp ein Fünftel dies wünschte. Bei den Frauen waren die Unterschiede weniger gravierend, aber ebenfalls vorhanden.
Wie ließen sich nun gewünschte und tatsächliche Arbeitszeiten besser in Einklang bringen? "Ein Weg wären weniger Überstunden", sagte die DIW-Arbeitsmarktexpertin PD Dr. Elke Holst. "Häufig wird wesentlich mehr gearbeitet als vertraglich vereinbart. Wunsch und Wirklichkeit von Erwerbstätigen könnten näher zusammenrücken, wenn die vereinbarten Stunden eingehalten würden."
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Deutsches Institut fürwirtschaftsforschung - Wochenbericht 25/2009, pdf., 20 S., 550 KB, 15.6.2009
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