In Feldkirch ist der Sitz der Vorarlberger Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und der Jungen Wirtschaft. Trotzdem gehört Feldkirch zu den Problemregionen, in denen Entrepreneurship-Kapital offenbar fehlt.
Der Wirtschaftswissenschaftler David B. Audretsch bezeichnet die Fähigkeit einer Region, unternehmerisches Verhalten zu erzeugen, als das „Entrepreneurship-Kapital“ der Region. Dazu gehören Aspekte wie die soziale Akzeptanz unternehmerischen Verhaltens, Personen, die mutig genug sind, das Risiko einer Unternehmensgründung auf sich zu nehmen, sowie Banken und Risikokapitalgeber, die bereit sind, ein solches Risiko, aber natürlich auch den Nutzen zu teilen. "Je mehr Neugründungen es in Relation zur Einwohnerzahl gibt, desto größer ist das Entrepreneurship-Kapital der Region. Und je größer das Entrepreneurship-Kapital, das zeigen statistische Analysen, desto größer ist die wirtschaftliche Produktivität", so der Amerikaner, der seit 2003 Direktor am Max-Planck-Institut für Ökonomik ist.
Feldkirch ist nicht die einzige Problemregion, auch wenn sie mit nur 2,4 Betriebsgründungen auf 1000 Einwohner weitgehend am Ende der österreichischen Regionen rangiert. Schlimmer ist noch die Situation in Bludenz, wo mit 2,2 Betriebsgründungen auf 1000 Einwohner 2007 Vorarlbergs dünnsten Chancen liegen. Vergleicht man aber die Betriebsgründungszahl anhand der aktiven Wirtschaftskammermitglieder, dann ist der Bezirk Bludenz mit 4,7 % 2007 das absolute Schlusslicht Österreichs. Aber auch die anderen Bezirke können sich über ihre Position nicht wirklich freuen. Sie sind allesamt in dem letzten Waggon der österreichischen "Wirtschaftsdynamik".
Linktipp:
Unternehmensneugründungen und Gründungsintensität nach Bezirken 2007
Vorarlberg: Sieben bittere Jahre - Schlechteste Betriebsgründungszahl