Die Wachstumsbranchen der Krise: Broadway - Beste Spielzeit der Geschichte


Auch wenn kein Brot da ist, Spiele gibt es immer. Die Theater an New Yorks Broadway verzeichnen zur Zeit Rekordeinnahmen und nähern sich weiter der Umsatz-Milliarden-Grenze.

In der laufenden Saison 2008/09 haben die Broadway-Theater für 943,3 Millionen Dollar Eintrittskarten verkauft, für 6 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr. Unter den für 2009 angekündigten Produktionen sind jedoch schon auffällig viele Sprechtheaterstücke, die in der Regel kostengünstiger auf die Bühne zu bringen sind als Musicals, mit Berühmtheiten wie Jeremy Irons, Angela Lansbury, Nathan Lane, Jane Fonda und Matthew Broderick.

Sechs Musicals stehen derzeit fest auf dem Premierenplan des ersten Halbjahres 2009, darunter mit "Guys and Dolls", "Hair" und "West Side Story" drei Revivals, bei denen das Risiko nicht ganz so groß erscheint. Ein interessantes Projekt ist "The Story of My Life": mal wieder eine kleine Produktion mit nur zwei Darstellern und einer vielversprechenden Storyline.

Damit bestätigt sich ein Trend, der auch bei den Kinos beobachtet wird: In Rezessions-Zeiten steigt offenbar das Bedürfnis, für ein paar Stunden der harten Realität zu entfliehen und sich in die Welten des schönen Scheins und virtuellen Glücks zu flüchten.

Als ertragreichste Show des vergangenen Jahres spielte der Dauerbrenner "Wicked" im vergangenen Jahr mehr als 72 Millionen Dollar ein und übertrifft damit sogar noch die Einnahmen aus 2007. Und auch "Lion King" und "Jersey Boys", die die Medaillenplätze seit Jahren halten, können sich über einen nahezu ungebremsten Zulauf freuen. "The Little Mermaid", 2007 mit gemischten bis schlechten Kritiken in eine somit eher unsichere Zukunft gestartet, hat sich am Broadway als Familienshow etabliert und "Mary Poppins", die Konkurrentin aus dem eigenen Stall, sogar ein wenig ins Wanken gebracht. Doch letztlich scheint am Broadway Platz genug für drei Familien-Shows der Marke Disney zu sein.

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