Finanzmarktkrise: Die nationalen europäischen Erste-Hilfe-Pakete













Übersicht über die Rettungsmaßnahmen ausgewählter europäischer Regierungen - ohne Berücksichtigung von Garantien privater Spareinlagen und Einzelrettungen von Banken


Österreich: Rettungspaket von bis zu 100 Milliarden Euro. Davon sollen bis zu 75 Milliarden Euro auf staatliche Garantien entfallen, bis zu 15 Milliarden Euro stehen für eine Eigenkapitalstärkung der Finanzinstitute zur Verfügung.
Belgien: Ähnliche Garantie auf Bankeinlagen wie in Irland.
Deutschland: Paket im Umfang von bis zu 500 Milliarden Euro. 400 Milliarden sind für Garantien auf neue Schuldtitel von Banken vorgesehen. Erwartet wird, dass von den Garantieversprechen 5% (und damit 20 Milliarden Euro) eingelöst werden müssen. Da bis zu 80 Milliarden Euro als Rekapitalisierungshilfe zur Verfügung gestellt werden sollen, mit denen auch notleidende Finanztitel aufgekauft werden können, muss der Staat 100 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen.
Dänemark: Garantie der Bankeinlagen aller „zahlungsfähigen“ Banken.
Frankreich: Hilfen von bis zu 360 Milliarden Euro, 320 Milliarden sind für staatliche Garantien vorgesehen. 40 Milliarden Euro werden für direkte Kredite an Banken bereitgestellt. Eine staatliche Beteiligungsgesellschaft soll gegründet werden, die Anteile an kriselnden Instituten übernehmen soll.
Griechenland: Die Regierung will bis zu 28 Milliarden Euro für die Finanzbranche zur Verfügung stellen.
Großbritannien: Rettungspaket über 500 Milliarden Pfund (636 Milliarden Euro). Mit bis zu 50 Milliarden Pfund will die Regierung bei britischen Banken einsteigen. Erste konkrete Schritte sind der Einstieg mit 37 Milliarden Pfund bei der Royal Bank of Scotland (RBS), Lloyds TSB sowie der HBOS. 250 Milliarden Pfund sind für Garantien auf neue Schuldtitel für sechs große Banken vorgesehen. Mit weiteren 200 Milliarden Pfund sind Maßnahmen zur Erleichterung der Liquiditätsbereitstellung der Bank of England für die Banken geplant.
Irland: Für zwei Jahre garantiert der irische Staat mit 400 Milliarden Euro alle Einlagen (nicht nur von privaten, sondern auch von institutionellen Anlegern) und Verbindlichkeiten der Banken. Zunächst betraf die Garantie nur die 6 größten irischen Banken, musste aber auf Drängen der Europäischen Kommission auch auf ausländische Banken ausgeweitet werden.
Italien: Rettungspaket ohne Nennung eines Volumens. Das Paket soll laut Finanzminister Giulio Tremonti „so viel wie nötig“ umfassen.
Niederlande: Staatliche Garantie von bis zu 200 Milliarden Euro für Interbankenkredite.
Portugal: Rettungspaket von 20 Milliarden Euro, damit sich die Banken des Landes wieder Geld leihen.
Schweden: Gewährung staatlicher Kreditgarantien in Höhe von maximal 150 Milliarden Euro sowie Einrichtung eines Fonds, der Bankbeteiligungen erwerben kann.
Spanien: Ankündigung einer staatlichen Garantie von bis zu 100 Milliarden Euro.

Linktipp:
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung - Eckhard Hein, Gustav Horn, Heike Joebges, Silke Tober, Till van Treeck, Rudolf Zwiener: Finanzmarktkrise: Erste Hilfe und langfristige Prävention, Update vom 22.10.08 (pdf, 100 KB, 18 S. Update 23.10.2008)