Machbarkeitsstudie: Haushaltsnahe Dienstleistungen für Wiedereinsteigerinnen

Ziel und Aufgabe des deutschen Vorhabens war die Erstellung einer wirtschafts- und verwaltungswissenschaftlich orientierten Machbarkeitsstudie für ein mittelfristig umsetzbares Modell zur Förderung der Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen durch Frauen/private Haushalte beim beruflichen Wiedereinstieg.

Immer noch sind es die Frauen, die einen Großteil der unbezahlten, aber volkswirtschaftlich wertvollen Arbeit in Haushalt und Familie leisten und dafür im Beruf zurückstecken. Die Überwindung von geschlechtersegregierten Alltags- und Lebenszeiten setzt einen Ausbau von passgenauen und qualitativ hochwertigen familienrelevanten Human- und Sachdienstleistungen voraus. Die Substitution ehemals in Eigenleistung erbrachter Tätigkeiten durch professionelle Dienstleistungen kann damit ein Gewinn an Zeit für Familie und Erwerbsarbeit oder ehrenamtliche Betätigung sein.

Im Falle der haushaltsnahen Dienstleistungen scheint das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage nur in zwei Segmenten gut zu funktionieren: einerseits im informellen Markt der Schwarzarbeit mit niedrigen Preisen und andererseits in einem Hochpreissegment mit entsprechend gut situierten Kundinnen und Kunden. Politisches Ziel sollte es sein, informelle Tätigkeiten und Schwarzarbeit zu legalisieren, private Eigenarbeit zu substituieren und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu schaffen.

Der Begriff haushaltsnahe Dienstleistungen umfasst dabei alle Tätigkeiten, die
• gewöhnlich von den Haushaltsmitgliedern ohne vertiefte Spezialkenntnisse erbracht werden
können,
• Entlastung im familiären Alltag des Privathaushaltes schaffen und
• von Außenstehenden gegen Entgelt im und für den privaten Haushalt erbracht werden.6
 
Dazu zählen
• hauswirtschaftliche Arbeiten wie Wohnungsreinigung, Wäschepflege und Gartenarbeiten,
aber auch kleinere Instandhaltungs- und Reparaturtätigkeiten sowie
• personenbezogene Tätigkeiten wie die Betreuung, Pflege und Versorgung von Kindern oder
die alltägliche Unterstützung von Pflegebedürftigen.
Nicht eingeschlossen sind demnach pädagogische und medizinische Leistungen sowie spezialisierte Handwerkerleistungen.


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INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung 1
2. Status Quo – Inanspruchnahme und Angebot Haushaltsnaher 
Dienstleistungen in deutschland 3
2.1 Der Markt für haushaltsnahe Dienstleistungen 3
2.2 Nachfrage und Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen 4
2.3 Angebot und Beschäftigung im Arbeitsmarkt „Privathaushalt“ 8
2.4 Markttransparenz im Segment der haushaltsnahen Dienstleistungen 12
3. Vorschläge für ein Modell zum Ausbau der  Inanspruchnahme 
haushaltsnaher Dienst-leistungen 14
3.1 Markttransparenz herstellen – Inanspruchnahme erleichtern 14
3.2 Verlässliche Angebote schaffen – Dienstleistende gewinnen sowie 
Qualitätsstandards entwickeln und umsetzen 22
3.2.1 Ansätze zur erfolgreichen Personalrekrutierung 22
3.2.2 Qualitätssicherung durch Qualifizierung der Dienstleistenden und 
Etablierung von Qualitätsstandards 25
3.3 Nachfrage steigern – Inanspruchnahme nachhaltig sichern 32
3.3.1 Ausgestaltung eines Fördermodells 32
3.3.2 Ökonomische Analyse einer Subvention haushaltsnaher  
Dienstleistungen 37
4. Fazit 43
5. Literatur 46
6. Anhang 50
6.1 Methodisches Vorgehen 50
6.2 Die Vergleichsländer im Überblick 51
6.2.1 Belgien 51
6.2.2 Frankreich 52
6.2.3 Dänemark 53
6.2.4 Schweden 54
6.3 Gesamtsaldo von Ausgaben und Einnahmen – Datenanhang 55