Work Ability Index aktualisiert

Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten bewerten und fördern

Der Trend ist nach wie vor zu beobachten: Trotz vielfältiger Anstrengungen von Politik und Wirtschaft erreichen viele Erwerbstätige das Pensionsalter nicht in Arbeit. Die Politik hat vorschnell Ursachen gefunden.

Doch die Ursachen dafür liegen häufig im vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit. Dabei sind insbesondere die Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes, psychische Störungen sowie Krankheiten des Kreislaufsystems für den vorzeitigen und erzwungenen Ruhestand verantwortlich. Der Blick in die Statistik zeigt zudem, dass es sich dabei keineswegs um Einzelfälle handelt.

Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat die vierte überarbeitete Auflage der Broschüre "Why WAI - Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention - Erfahrungsberichte aus der Praxis" herausgegeben. Der Work Ability Index (WAI), der in Deutschland auch als "Arbeitsfähigkeitsindex" oder "Arbeitsbewältigungsindex (ABI)" bezeichnet wird, ist eine Entwicklung aus über 20-jähriger arbeitswissenschaftlicher Forschung am Finnischen Institut für Arbeitsmedizin. Dabei handelt es sich im Kern um einen Fragebogen, der aus zehn Fragen und einer Diagnoseliste besteht, die in sieben sogenannten WAI-Dimensionen zusammengefasst werden.

Das Instrument unterstützt die Verbesserung der Arbeitsfähigkeit Beschäftigter durch Verhaltens- und Verhältnisprävention. Das ist wichtig, da besonders die Altersgruppe der 50- bis 64-jährigen, die einen erheblichen Teil der Erwerbsbevölkerung in Deutschland ausmacht, zu früh in Rente geht. Mithilfe des WAI lässt sich sowohl die aktuelle als auch die künftige Arbeitsfähigkeit erfassen und bewerten. So können dann konkrete Maßnahmen eingeleitet werden, die die Arbeitsfähigkeit erhalten und verbessern - dadurch lässt sich Frühverrentung verhindern.

Dazu möchte die fast 150-seitige Broschüre einen Beitrag leisten. Sie stellt Projekte vor, welche die "WAI-Netzwerker" in Eigenverantwortung initiiert und durchgeführt haben. Dabei verfolgt die Broschüre das Ziel, den WAI in der Praxis weiter bekannt zu machen, Erfahrungen im Umgang mit dem WAI der Öffentlichkeit vorzustellen, und letztlich zum Einsatz des WAI anzuregen und zu ermutigen.

Mehr:
Why WAI? - Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention. Erfahrungsberichte aus der Praxis überarbeitete 4. Auflage. 2011. ISBN: 978-3-88261-696-5, 146 Seiten, Papier, PDF-Datei

Inhalt
Vorwort 5
1 Einleitung 7
2 Gesund älter werden in der Altenpñege!
Erhalt und Verbesserung der Arbeitsfähigkeit im Seniorenheim Martha Piter 17
3 Gut, dass wir verglichen haben!
Arbeitsfähigkeit von PØegepersonal in Deutschland und Europa 27
4 Alles einsteigen bis zur Endstation Rente!
Die Einführung des Work Ability Index (WAI) bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) 35
5 Was bringt das alles?
Der WAI als Instrument zur Messung der Wirksamkeit gesundheitsfördernder Maßnahmen 43
6 Mit guten Arbeitsbedingungen Wettbewerbsfähigkeit sichern!
Das ABI-Projekt bei Henkel 51
7 Arbeit verbessern, Gesundheit erhalten, Qualität sichern!
Erfahrungen der ThyssenKrupp Steel Europe AG mit dem WAI 59
8 Alter ist nicht alles!
Der Einsatz des WAI bei Schichtarbeitern 67
9 Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit trotz Arbeitslosigkeit gezielt verbessern!
Evaluationsergebnisse einer gesundheitsfördernden Maßnahme im Kontext der Ergebnisse
einer internationalen Studie zum Work Ability Score 73
10 Zukunftsstrategien für eine alternsgerechte Arbeitswelt
Erfahrungen aus dem Projekt ›Alternsmanagement in Kleinbetrieben‹ 83
11 Der WAI – ein bewährtes Instrument für die Praxis!
Vier Erfahrungsberichte des Arbeitsmedizinischen Dienstes Hamburg 87
12 Die Dinge in die eigene Hand nehmen!
Arbeitsbewältigungs-Coaching als Antwort auf veränderte Bedürfnisse und Arbeitswelten 99
13 Nichts getan – und doch etwas passiert!
Spontane Veränderungen der Arbeitsbewältigung bei Beschäftigten in der ambulanten PØege (2003 – 2005) 107
14 Auch die Klein- und Mittelbetriebe ðt machen!
Erfahrungen aus dem ABI-NRW-Projekt 113
15 Wer nicht fragt, bleibt dumm!
Der WAI im Einsatz bei der Landeshauptstadt München 123
16 WAI & Co in der Praxis
Die verschiedenen Einsatzformen des Work Ability Index und verwandter Instrumente 131
Links und Literatur 141
Impressum 147